Samstag, 12. Januar 2013

An Tagen wie diesen

Seit Jennifer wieder nach Hause geflogen ist, bin ich eigentlich nur noch damit beschäftigt, etwas für die Uni zu tun, schließlich ist ja Prüfungsphase. Daher bin ich bis jetzt auch noch gar nicht dazu gekommen, mehr über unsere Ferien zu schreiben, dass kommt aber noch. Im Moment steht aber die Uni dermaßen im Mittelpunkt, dass ich erst einmal diesen Post hier einschiebe.
Was macht also ein typischer Student in der Prüfungsphase? Richtig, Essen und/oder Putzen. Da ich alles andere als typisch bin und bekannterweise weder Naschen so richtig etwas abgewinnen kann, noch Putzen besonders spaßig finde, habe ich gebastelt. Ha, ja richtig - ich habe gebastelt. Und nicht nur das, ich habe sogar den Entstehungsprozess festgehalten, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Ich bin von dem Ergebnis derart begeistert, dass ich glatt kurz überlegt hatte, das Studium zu schmeißen um Bastel-Queen zu werden!
Alles was der Studentenhaushalt zu bieten hat - ein bisschen Karton, Band und Papier
Papier festgeklebt, Bänder rangetackert und - tadaaa! Okay zugeben, der Prozess an welcher Stelle die Bänder befestigt werden sollen hat dann doch etwas länger gedauert.
Und schon habe ich einen wunderschönen Platz für all die Karten! Herrlich! Unser Wände sind übrigens sehr eigenartig, es hält nichts daran außer dieses kaugummiartige Klebezeug. Funktioniert super hierfür.




Seitdem wir außerdem Weihnachten Kekse gebacken hatten und ich seitdem Mehl, Zucker und so im Haus habe, habe ich auch angefangen, mich neuen Koch/Backmöglichkeiten zu widmen. Ich koche eigentlich tatsächlich immer nur ganz frisch, Fertiggerichte gibt es so gut wie nie (oh man, ich bin alles andere als ein typischer Student). Und ich koche immer komplett ohne Rezept. Immer. Auch wenn ich stets eine Engelsgeduld vorweisen kann, nicht so beim Kochen. Ich messe doch nicht erst ab - das wird alles aus dem Handgelenk und nach Augenmaß zusammengeschmissen. Meine Soßen habe ich mittlerweile schon ziemlich gut perfektioniert (und das trotz der so gut wie nicht vorhandenen Gewürze und Kräuter!). Allerdings ist das Verwenden von Mehl oder Milch, Zucker und Butter etc. dann doch noch mal etwas anderes. Meine allerersten allein gemachten Pfannkuchen waren zwar sehr gut, die FrenchToast hatten aber eindeutig zu viel Mich abbekommen. Vorhin habe ich den Pizzateig fürs Abendessen schon einmal vorbereitet und morgen werde ich mich vielleicht ans Brotbacken machen. Mal sehen wie das wird. Immerhin, das Brotbacken habe ich schon öfters erfolgreich gemacht. Man hat ja sonst nichts zu tun (in der Prüfungsphase).

Immerhin konnte ich gestern eines der Essays bereits einreichen (Deadline ist erst Montag, hach, bin ich vorbildlich!) und ich habe mich daher seit einer Woche mal so richtig wieder unter die Menschen gemischt. Jedenfalls äußerlich. Gut ich war mal Schwimmen und hatte mich zwischendurch auch mal mit Kommilitonen getroffen gehabt, aber das zählt nicht so richtig.
Also, da ich somit schon einmal in der Stadt war wollte ich direkt Geld für den neuen Monat von meinem deutschen auf das englische Bankkonto einzahlen. Da man normalerweise Gebühren zahlen muss, wenn ich das per Überweisung oder so mache, hebe ich daher erst Geld mit meiner deutschen Visa-Karte ab (das ist nämlich kostenlos), um dann das Geld auf mein hiesiges Konto wieder einzuzahlen. Am Rande erwähnt, ich müsste auch Gebühren zahlen, wenn ich normal an der Kasse mit meiner deutschen Visa-Karte hier zahlen würde, daher das ganze Theater.


Ich stehe also vor dem Bankautomaten, will das Geld abheben und stecke natürlich erst einmal die falsche Karte in den Automaten. Fehler entdeckt, richtige Karte reingesteckt - Pin inkorrekt. Okay, kann mal passieren, also noch einmal. Aber auch beim zweiten Mal - Pin inkorrekt. Da sich hinter mir mittlerweile eine Schlage gebildet hatte und ich einen dritten Fehlversuch nicht riskieren wollte, habe ich erst einmal Platz gemacht. 
Eigentlich bin ich mit meiner Gedächtnisleistung mehr als zufrieden,  aber bei Zahlen hört es auf. Telefonnummern? Postleitzahlen? Geburtstage? Sogar meine eigene Handynummer? - Stets in den Tiefen meiner Gehirnwindungen verschwunden. Daher bin ich für solche Fälle vorbereitet und habe den Pin verschlüsselt in meinem Handy eingespeichert.
Es stellte sich also heraus, dass der Pin durchaus richtig war, allerdings für meine deutsche EC- und nicht Visa-Karte. Alles gut, somit kam ich also dann doch noch zu meinem Geld. Dann wollte ich das Geld einzahlen, was passiert - Pin inkorrekt! Ist euch mal aufgefallen, dass je mehr man insbesondere über Zahlenpasswörter nachdenkt, sie umso mehr verschwimmen? Die nette Frau hinterm Schalter hat letztenendes dann mein Geld entgegengenommen und alles hat noch geklappt. Aber- oh man - Fazit des Tages: in der Prüfunsphase ist der Kopf gefüllt mit anderen Dingen und man sollte sich in dieser Zeit nicht in den Alltag wagen. Ein Wunder, dass ich nach Hause gefunden hatte!

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