Mittwoch, 17. Oktober 2012

Unialltag - der erste Eindruck

Mittlerweile habe ich nicht nur die Einführungswoche erfolgreich absolviert, sondern bin bereits in die dritte Woche des richtigen Unialltags gestartet. In meinem Kurs, Media & Public Relations, sind wir etwa um die 70-80 Studenten - und Überraschung - 70% davon sind Asiaten, meist aus China und nur ein winziger Teil aus anderen Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Afrika, Indien, USA...
Zielsicher bin ich gleich am ersten Tag in die wenigen britischen Studenten gestolpert (es sind vier) die super nett sind und mit denen ich seitdem den Großteil des Unitages verbringe. Mittlerweile kenne ich nun aber auch viele der Asiaten, was sich gerade am Anfang als doch sehr schwierig herausstellte. Da unterhielt man sich mit einigen an einem Tag und am nächsten Tag wusste man zwar all die Namen, aber absolut nicht mehr zu welchem Gesicht sie gehören... Asiaten sehen sich aber auch so was von ähnlich! (Jedenfalls für uns schätze ich). Und es hilft einem auch nicht bei facebook befreundet zu sein, da sie dort meist die chinesischen Namen angeben, sie sich aber bei Gesprächen mit den englischen vorstellen.
Es ist schon irgendwie eine verrückte Welt, wenn man zum ersten mal in die Vorlesung kommt und auf einmal in einem Vorlesungssaal voller Asiaten landet und man keinen Menschen verstehen kann. Da muss man direkt das Gefühl unterdrücken überprüfen zu wollen, in welchem Land man gelandet ist....Insgesamt finde ich es aber schon total cool mit so vielen verschiedenen Nationalitäten zu tun zu haben. Da ich außer V. auch noch keine andere Person aus Deutschland getroffen habe, sprechen wir alle wirklich durchgängig Englisch, was wirklich super ist.

Campus:
Normalerweise hat jede Fachrichtung ihr eigenes Gebäude, von den Architekten bis zum business building. Aus irgendwelchem Grund jedoch hat es sich die Uni zur Aufgabe gemacht, uns Medienleuten in so viele verschiedene Gebäude wie möglich zu schicken. Wir hatten aber auch wirklich jede Einführungsveranstaltung in einem anderen Gebäude! Und der Campus ist nicht gerade klein. Ist man also mit seiner Karte über den Campus gestolpert und hat das richtige Gebäude gefunden, heißt es noch lange nicht, dass man am Ziel ist. Denn jetzt heißt es den Eingang finden! Und ihr könnt sicher sein, man steht immer auf der Seite, auf der es keinen gibt. Nicht nur einmal musste ich um das ganze Gebäude herumlaufen. Spaßigerweise gibt es so zum Beispiel auch ein Gebäude, das geteilt ist: das Bedson Building und das Bedson Teaching Center. Beides ist das gleiche Gebäude, jedoch haben sie unterschiedliche Eingänge und, wie sollte es auch anders sein, man kommt von einem nicht in das andere.
Hat man es gemeistert den richtigen Eingang zu finden, ist man immer noch längst nicht am Ziel. Ich habe noch nie so verwirrende Gebäude gesehen! Auch hier zieht sich die interessante Sicherheitspolitik der Briten fort, die ich schon angesprochen habe: alle paar Meter gibt es eine Brandschutztür, die immer geschlossen sein muss. Durch drei Türen, zwei Stockwerke hoch, rechts, Tür, links, Tür, 10 Meter gerade aus, zwei weitere Türen, um die Ecke rechts - und mit viel Glück ist man erfolgreich angekommen. Witzigerweise haben wir uns in der ersten Woche direkt mit unserer Tutorin in einem der Gebäude verlaufen - wir hatten den Ausgang gesucht :p Schön zu wissen, dass es auch den Dozenten so geht.
Immerhin sind alle total nett. Wenn man nach dem Weg fragt wird er einem nicht nur erklärt, sondern meist direkt auch noch gezeigt. Wahrscheinlich würden ihnen sonst auch zu viele Studenten verloren gehen...

Als ich heute auf dem Campus war habe ich schnell mit dem Handy ein paar Bilder gemacht. Die Qualität ist leider nicht beste, daher erst einmal nur das hier. Es ist die Ansicht des Campus wenn ich aus der Metro komme und eher nur ein "Nebeneingang".
 
Studienfächer
Unser Studiengang hat pro Semester drei Module. Davon sind "Theoretical Approach to PR" and "Media Analysis" pflicht; als drittes habe ich "Media Law" dazu gewählt. Die Kurse bestehen dabei zum einen aus Vorlesungen und zum anderen aus Seminaren, doch der größte Anteil ist Eigenarbeit. So habe ich nur 10 Stunden an der Uni pro Woche, dafür aber eine so lange Readingliste, das ich damit den Weg von hier zur Uni pflastern könnte. Am Ende des Semesters muss ich auch nur einen einzigen Test schreiben, die meisten Assessments erfolgen fortlaufend durch Essays.

Zusätzlich habe ich mich für das Staff und Student Committee für unseren Fachbereich gemeldet. Wir sind etwa 15 Studenten und ein Dozent und treffen uns regelmäßig, um über Probleme, Fächer, Dozenten etc. zu sprechen, um die Qualität des Studiums zu gewährleisten. Ich komme gerade von unserem ersten Treffen und es macht tatsächlich den Eindruck, als ob etwas dahinter steckt. In der Vergangenheit konnten die Student Reps, wie wir genannt werden, bei Problemen oder Ungereimtheiten auch wirklich etwas erreichen. Bei Neuigkeiten dazu werde ich berichten :)

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