Samstag, 6. Oktober 2012

Die Eigenarten der Briten - Teil 1

Den heutigen Post widme ich kleinen Eigenarten, die mir bis jetzt in England begegnet sind.
Das die Briten ganz vernarrt ins Queueing (in der Schlange stehen) sind, ist ja allbekannt und auch, dass man Winken muss damit der Bus stehen bleibt. Dass sie aber derart vernarrt in Sicherheitsvorschriften sind, hätte ich irgendwie nicht gedacht. Ich dachte immer Deutschland stehe da ganz weit vorne...

Möchte man sich zum Beispiel eine Kamera von der Uni ausleihen, muss man zig Bögen ausfüllen, auf denen genau das Vorhaben, die möglichen Gefahren und die Vorkehrungen aufgelistet werden. Sprich, ich werde bei mir zu Hause im Garten drehen. Mögliche Gefahren sind dabei, dass ich über einen Stein stolpern könnte oder mich ein Vogel attackiert (Sarkasmus). Damit das nicht passieren kann, sind während des Drehs zwei weitere Studenten vor Ort, die auf mich aufpassen. 
Des Weiteren muss eine Kontaktperson aufgelistet werden, die nach Ablauf der Drehzeit bei einem anruft und checkt, ob alles in Ordnung ist. Das heißt, wenn ich von 14-16 Uhr drehe, sage ich meiner Kontaktperson bescheid, dass ich um 17 Uhr wieder zurück bin. Habe ich mich bis dahin nicht gemeldet, ruft mich die Kontaktperson an. Erreicht mich die Kontaktperson nach mehrmaligen Versuchen nicht, muss der Modulleiter verständigt werden.
Ich meine, es kann ja immermal passieren, dass alle drei Studenten gleichzeitig in den Gartenteich fallen und nicht mehr rauskommen können.
Wir verbrachten den ganzen letzten Freitag damit, über solch mögliche Gefahren aufgeklärt zu werden. Da finde ich es schon beinahe banal, dass Kerzen in Universitätsunterkünften nicht erlaubt sind...

Dazu fällt mir auch noch ein, dass unsere Haustür, ich glaube vier Schlösser besitzt. Zusätzlich die hintere Tür noch einmal zwei weitere. Ihr solltet mal meinen Schlüsselbund sehen... (es handelt sich nicht um normale Haustürschlüssel, sondern um so längliche). Da wir aber eigentlich immer nur einen einzigen benutzten (pssst...nicht den Einbrechern in der Gegend verraten), kann ich sie eigentlich mal abnehmen.

Zum Thema Sicherheit hier noch eine Anekdote am Rande:
In der ersten Woche saßen C. und ich frühstückend im Wohnzimmer und unterhielten uns darüber, wie schön und sicher wir die Gegend finden und wie wohl wir uns hier fühlen. Genau in dem Moment klingelt es an der Tür. C. schaut aus dem Fenster, guckt irritiert und sagt nur "Oh man, dass ist die Polizei". Im Schalafanzug stehen wir beide also nun an der Tür und hören zu, wie der nette Polizist uns fragt, ob wir ein Auto hier haben, da ein Betrunkener sämtliche Autos in der Straße in der Nacht demoliert hat...

Nächster interessanter Punkt ist unsere Dusche. Ja unsere Dusche ist tatsächlich einen Absatz für sich wert, denn so richtig komme ich mit ihr immernoch nicht klar.
Unsere Dusche ist elektrisch und somit ist es ratsam daran zu denken, vor dem Duschen an einer von der Decke hängenden Schnur neben der Dusche zu ziehen, um den Strom einzuschalten. (Auch interessant, jede Steckdose hat grundsätzlich einen eigenen Schalter)
Steht man dann in der Dusche gibt es keine Amaturen, sondern nur einen An- und Ausknopf. Mit Hilfe eines Schalters lässt sich daraufhin die Temperatur regeln. In welche Richtung es jedoch warm oder kalt wird, ist irgendwie unterschiedlich. Ist die Temperatur dann einmal eingestellt, bleibt sie leider nicht konstant, so dass es immer mal wieder vorkommen kann, dass man kreischend in die Ecke springen muss, um den kalten oder heißen Wasser zu entkommen.
Immerhin - das Waschbecken und die Badewanne haben Amaturen. Allerdings: links ein warmer Wasserhahn, bei dem innerhalb Sekunden das Wasser heiß wird und rechts einer für kalt, was sehr schnell, nun ja, sehr kalt wird. Jedes mal die reinste Qual der Wahl.

To be continued...


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